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Behörden und Spitäler registrieren vermehrt Krätze-Fälle
Aus Regionaljournal Zürich Schaffhausen vom 16.02.2024. Bild: Keystone / DPA / Henning Kaiser
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Anstieg nicht nur in Zürich Die Krätzmilben sind auf dem Vormarsch

Der Befall mit den winzigen Tieren hat hierzulande zugenommen. Eine Gefahr für die allgemeine Gesundheit besteht nicht.

In den letzten Jahren ist die Zahl der Krätze-Fälle in der Schweiz angestiegen. So hat beispielsweise das Universitätsspital Zürich USZ über das letzte Jahrzehnt mehr Patienten registriert, die von Krätzmilben befallen sind. Diese Beobachtung werde in der Schweiz wie auch im Ausland gemacht, sagt Christian Greis, Oberarzt für Dermatologie am USZ.

Kaum Zahlen mangels Meldepflicht

Wie viel Fälle es genau gibt, ist allerdings nicht bekannt. Dies aus einem einfachen Grund: Krätze ist keine meldepflichtige Krankheit. Daher wird die Krankheit oft nicht gemeldet und somit nicht statistisch erfasst.

Dass eine Zunahme an Krätze zu beobachten ist, könne unterschiedliche Gründe haben. Laut Greis hat es sicher mit der vermehrten Mobilität der ganzen Gesellschaft zu tun. «Wir alle reisen mehr, sind häufiger in Hotels, in anderen Betten», sagt der Experte. Auch die Migration trage dazu bei.

Die Krätze-Infektion ist als solche nicht gefährlich.
Autor: Christian Greis Oberarzt für Dermatologie am Universitätsspital Zürich

Sorgen müsse man sich aber keine machen: «Die Krätze-Infektion ist als solche nicht gefährlich», erklärt Christian Greis. An dieser Erkrankung könne man nicht sterben – lästig ist der Befall mit Krätzmilben dennoch. Von alleine wird man die winzigen Spinnentiere in der Haut nämlich nicht mehr los.

Befallene leiden meistens unter starkem Juckreiz, Brennen und Ekzemen an den betroffenen Hautpartien, vorrangig nachts und an warmen Körperstellen. Der Juckreiz kommt daher, dass sich die Tiere in der oberen Hautschicht, wo sie noch Sauerstoff zum Atmen haben, einnisten, fortpflanzen und bewegen.

Spuren einer Krätze-Infektion.
Legende: So könnte eine Krätze-Infektion aussehen. Die Tiere graben sich in die obere Hautschicht ein und die Weibchen legen dort täglich Eier, was Juckreiz hervorruft. Keystone / DPA / Henning Kaiser

Die Ansteckung mit den Krätzmilben erfolgt in der Regel durch engen Körperkontakt. Man kann sich aber auch über ein gemeinsames Sofa oder Bett anstecken. Die Krätzmilben nämlich – sie sind winzige Spinnentierchen – können sich nur begrenzt fortbewegen. Damit sie also vom einen Wirt auf den nächsten übergehen, muss die zu überwindende Distanz kurz sein.

Personen, die häufig ihre Partner wechseln, haben ein erhöhtes Risiko.
Autor: Christian Greis Oberarzt für Dermatologie am Universitätsspital Zürich

Besonders exponiert für eine Ansteckung sind Menschen, die mehr Körperkontakt mit anderen haben. «Das ist sicherlich im Kindes- oder Schulalter der Fall. Wir wissen aber auch von jungen, sexuell aktiven Personen, die häufig ihre Partner wechseln, dass die ein erhöhtes Risiko haben», sagt Dermatologe Greis. Auch Personen, die viel reisten, seien dafür anfällig.

Im Kanton Zürich hat die Gesundheitsdirektion Kenntnis von Krätzeausbrüchen in vereinzelten Kindertagesstätten. Aus diesem Grund hat sie Mails verschickt mit Empfehlungen für die Behandlung, wie sie auf Anfrage mitteilt.

Unlängst hat auch das Schaffhauser Erziehungsdepartement vor Krätzmilben gewarnt. In einem Wochenbrief hat dieses auf Krätze-Fälle in den Kantonen Zürich und Thurgau aufmerksam gemacht, wie die Schaffhauser Nachrichten berichteten.

Eine gut behandelbare Krankheit

Mit Therapien – etwa mit Cremes oder Tabletten – lassen sich die Krätzmilben gut beseitigen. Bei einer Infektion sollte man aber auch darauf achten, dass man Kleider, Bettsachen und dergleichen gut wäscht, bei mindestens 60 Grad. Nicht waschbare Kleider sollte man in einem dicht verschlossenen Plastiksack mindestens vier Tage lang lagern. Zudem sollten sich jeweils auch alle nahestehenden Personen therapieren lassen, oder jene im gleichen Haushalt.

Krätze auch in Bern ein Thema

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Da die Krankheit nicht meldepflichtig ist, hat der Kanton Bern keine Zahlen. Er schreibt jedoch: «Wir werden vereinzelt kontaktiert.»

Aus den Anfragen an das Kantonsarztamt würden sie schliessen, dass alle Bevölkerungsgruppen von der Krätze betroffen seien – von Kindern über Jugendliche und Erwachsene bis zu Seniorinnen und Senioren.

Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 16.02.2024, 17:30 Uhr;

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